Italien erweitert die internationalen Zugverbindungen. Foto: Nico Ruge

La dolce vita auf Schienen – und das bald auch ab Deutschland! Ab 2026 rollen Hochgeschwindigkeitszüge vom Typ Frecciarossa erstmals regelmäßig durch die Alpen und verbinden deutsche Städte mit italienischen Metropolen. Möglich wird das durch eine neue Kooperation von Trenitalia, der Deutschen Bahn (DB) und den Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) – eine bahnbrechende Allianz im europäischen Fernverkehr.

München–Mailand–Rom: Erst der Anfang

Der erste große Coup ist bereits gesetzt: Eine Direktverbindung von München über Innsbruck und Verona nach Mailand und Rom soll 2026 starten. Die Reisezeit München–Mailand wird dabei voraussichtlich unter 7 Stunden liegen, nach Rom geht’s in rund 10 Stunden – komfortabel, schnell und umweltfreundlich. Zum Einsatz kommen die italienischen Frecciarossa-Züge vom Typ ETR 1000, die bis zu 300 km/h erreichen und mit modernster Technik, WLAN, vier Reiseklassen und Bordrestaurant punkten.

Doch das ist längst nicht das Ende der Fahnenstange – oder besser gesagt: des Schienenstrangs.

Eingang des Bahnhofs Roma Termini von außen
Eine Kooperation über Grenzen hinweg: Deutsche Bahn, Trenitalia und ÖBB bringen Bella Italia auf Schiene. Foto: Dan V

Von Berlin nach Bella Italia: Erweiterung gen Norden

Ein weiteres Highlight der Planung: Die Strecke soll nach Norden bis Berlin verlängert werden. Das bedeutet, dass künftig auch Reisende aus der deutschen Hauptstadt direkt in italienische Städte wie Bologna, Florenz, Rom oder Neapel gelangen können – ohne Umsteigen, ohne Flughafenstress, mit Aussicht auf Alpenpanorama und Komfortsitzen. Die Route wird dann voraussichtlich über Nürnberg und München führen.

Gerade für Urlaubsreisende, Geschäftsleute und Bahnliebhaber aus dem Norden ist das ein Quantensprung: Statt Inlandsflug oder Umstieg in München winkt ein durchgehendes Angebot mit mediterraner Zieladresse.

Noch weiter gen Süden: Finale in Neapel

Auf der Südseite ist das Ziel klar: Neapel, die temperamentvolle Hauptstadt Kampaniens. Sie soll Endpunkt der erweiterten Verbindung werden. Damit wären Reisen quer durch Europa mit nur einem Zug möglich – von der Spree bis an den Vesuv. Ein echtes Statement für nachhaltigen Fernverkehr und grenzüberschreitende Mobilität.

Bahnhof in Italien, im Hintergrund ein Zug
Der Frecciarossa steht nicht nur für Tempo, sondern auch für italienischen Stil – bald auch auf deutschem Gleis.
Foto: Luca Basili

Und wer weiß: Vielleicht folgen später noch Erweiterungen in andere Regionen Italiens wie Apulien oder Sizilien. Die Weichen sind jedenfalls gestellt.

Europa wächst zusammen – auf Gleisen

Hinter der Verbindung steht kein Solo-Auftritt eines einzelnen Bahnunternehmens, sondern ein starkes Trio: Trenitalia, Deutsche Bahn und ÖBB bündeln ihre Kräfte, um das Angebot im internationalen Schienenverkehr auszubauen. Dabei bringt Trenitalia ihren Hochgeschwindigkeitszug Frecciarossa, die ÖBB ihr Know-how im Alpenraum, und die Deutsche Bahn ihre Infrastruktur auf deutschem Boden mit ein.

Ziel ist es, attraktive Alternativen zum Flugverkehr zu schaffen – schnell, bequem und klimafreundlich. Schon jetzt zeigt der europäische Bahnmarkt, dass Kooperationen wie diese echten Mehrwert bringen: steigende Fahrgastzahlen, sinkende CO₂-Bilanz, und neue Reiseperspektiven für Millionen Europäer.

Fazit: Dolce Vita zum Einsteigen

Einsteigen in Berlin, Kaffee trinken in Bologna, aussteigen in Neapel – das ist keine Zukunftsvision mehr, sondern bald Realität. Mit der neuen Frecciarossa-Verbindung setzen Trenitalia, DB und ÖBB ein starkes Zeichen für europäische Mobilität, Komfort und Stil auf der Schiene.

Wer Italien liebt, wird diese Bahnstrecke feiern. Und wer bisher noch nie mit dem Zug in den Süden gereist ist, sollte schon mal Koffer und Sonnenbrille bereithalten.