• Filmbesprechung: Gomorrha – Reise ins Reich der Camorra

    „Die Realität, von der ich ausgegangen bin, um GOMORRHA zu drehen, war optisch so eindrucksvoll, dass ich sie mit extremer Einfachheit zu filmen versucht habe, so, als wäre ich ein Zuschauer, der sich rein zufällig am Schauplatz des Geschehens eingefunden hat. Ich glaube, das war die effektivste Herangehensweise, um die Gefühle zu reproduzieren, die ich hatte, während ich an dem Film gearbeitet habe.“
    Matteo Garrone, Regie & Drehbuch

    Ein Reich teilt man nicht durch einen simplen Händedruck, man zerschneidet es mit dem Messer. Das Reich dieses Filmes sind die Provinzen von Neapel und Caserta: Ein Gomorrha in den Händen der Camorra.

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    Macht, Geld, Blut. Damit werden die Einwohner der Provinzen von Neapel und Caserta tagtäglich konfrontiert. Nur eine privilegierte Minderheit kann überhaupt daran denken, ein „normales“ Leben zu führen.

    Die süditalienische Mafiaorganisation Camorra mischt mit im internationalen Drogenhandel, verschiebt riesige Mengen Giftmüll, macht gewaltige Geschäfte mit der Herstellung von Designermode, hat praktisch das Monopol auf den Handel mit Zement – und Geschäftsbeziehungen, die von Deutschland bis nach China reichen.

    GOMORRHA zeigt in fünf ineinander verwobenen Geschichten die blutige Realität der neapolitanischen Mafia und den gewalttätigen Alltag all derer, die mit ihrer ständigen Gegenwart leben müssen. Dabei schildert Regisseur Matteo Garrone die Geschehnisse auf so unsentimentale Weise, dass einem der Atem stockt.

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    Allein die neapolitanische Camorra hat in Europa mehr Menschen getötet als jede andere kriminelle oder terroristische Organisation. 4.000 Morde in den letzten 30 Jahren – ein Toter alle drei Tage. Der jährliche Gesamtumsatz der italienischen Mafia liegt bei geschätzten 150 Milliarden Euro.

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    1. Frankfurter Buchmesse 2008 “Beste internationale Literaturverfilmung 2008”
    2. Europäischer Filmpreis 2008 „Bester Europäischer Film”; „Beste Regie“; „Bestes
    3. Drehbuch”; „Bester Darsteller” (Toni Servillo); „Beste Kameraführung” (Marco Onorato)
    4. GOMORRHA wurde von Italien für den Oscar 2009 eingereicht.

    Diskussion

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