Ausgezeichnet wurden drei Attraktionen in Italien: die Thermalanlagen von Montecatini in der Toskana, die Stadt Padua mit ihren unvergleichlichen Freskenzyklen und die charakteristischen Laubengänge der Altstadt in Bologna. Damit kann Italien nun auf insgesamt 58 UNESCO-Sehenswürdigkeiten stolz sein.
Montecatini Terme zählt nun zu der Kategorie “The Great Spa Towns of Europe”, zu denen bisher elf Städte sieben verschiedener Länder gekürt wurden; einige davon verraten schon mit dem Namen ihre Thermaltradition, so etwa Baden bei Wien in Österreich, Baden-Baden, Bad-Ems und Bad Kissiningen in Deutschland sowie Bath in England und Spa in Belgien.
Für die heilsamen Quellen von Montecatini Terme, nun 56. UNESCO-Stätte in Italien, zeigten bereits die antiken Römer Interesse. Die ersten größeren Strukturen gehen allerdings auf die Zeit von Großherzog Peter Leopold, Sohn der Habsburger-Kaiserin Maria Theresia, zurück. Während seiner Herrschaft in der Toskana entstanden 1773 bis 1783 umfassende Thermaleinrichtungen. Er ließ auch die Ulmen-Allee anlegen, die zu einem Symbol der Stadt wurde. Anfang des 20. Jahrhunderts wuchs der kleine Ort mit den Arbeiten unter der Leitung des Architekten Giulio Bernardini zu einer Thermalstadt. Neben den großen Thermen entstand unter seiner Hand auch der Öffentliche Park.
Bei der UNESCO Auszeichnung von Padua – Urbs Picta – gilt das Augenmerk den einmaligen Malerei-Zyklen, die hier den Aufbruch vom Mittelalter in ein humanistisches Zeitalter markieren.
Es handelt sich um ein Ensemble aus acht Denkmälern in der Altstadt von Padua, in denen Fresken von Giotto, Guariento, Giusto de’ Menabuoi, Altichiero da Zevio, Jacopo Avanzi und Jacopo da Verona erhalten sind. Einzigartige Orte, die eine Reise in das “gemalte” Padua des 14. Jahrhunderts ermöglichen. Allen voran Giottos Scrovegni-Kapelle, die mit ihren räumlich dargestellten Perspektiven bahnbrechend ist. (Dazu kommen die Chiesa degli Eremitani, der Palazzo della Ragione, die Cappella della Reggia Carrarese, das Baptisterium der Kathedrale, die Basilica und das Kloster von Sant’Antonio sowie die Oratorien von San Giorgio und San Michele.)
Damit erreicht Padua den außergewöhnlichen Status von zwei UNESCO-Titeln, nachdem 1997 bereits der Botanische Garten damit ausgezeichnet wurde, den sonst in Italien nur Tivoli bei Rom innehält.
Die 58. Ernennung zum UNESCO Weltkulturerbe betrifft eine Besonderheit der Stadt Bologna. Die Hauptstadt der Region Emilia Romagna verfügt über ein Netz von 62 Kilometern Laubengängen mit stilvollen Arkaden, 42 davon allein im Stadtzentrum.
Bologna zeichnet sich außerdem durch die schöne mittelalterliche Altstadt und den Sitz der ältesten Universität der Welt aus. Die Arkadenarchitektur prägt das Leben dieser Studentenstadt und beherbergt kleine Läden, Verkaufsstände und Cafés.
Die Laubengänge sind ein Wahrzeichen der Stadt und haben abgesehen von ihrem schönen Stil auch den praktischen Vorteil, dass sie vor Sonne und Regen schützen. ENIT